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Tierschutz hört nicht an der Stadtgrenze auf!

 

Ich wohne in Berlin Mahlsdorf, aber, wenn mich Menschen um Hilfe bitten, dann bin ich auch in den anderen Bundesländern aktiv.

Wie jetzt am Donnerstag in Brandenburg.

Mittwochabend saß ich gemütlich mit einem Freund beim Inder essen, als mich der  Anruf eines Bekannten erreichte, den ich schon seit August letzten Jahres nicht mehr gehört hatte.

Sofort war ich in Alarmbereitschaft, denn wenn mich Hannes anrief, war irgendwas passiert!

Er machte seit Mittwoch einen Catsitterjob bei  einer Bekannten und war mit der Situation überfordert. Dort seien ca. 35 Katzen, nur 4 Katzenklos und 2 Futternäpfe auf ca. 100qm Wohnfläche und nun hat er auch noch ein totes Kitten gefunden.

Donnerstag Früh machte ich mich sofort auf den Weg in ein kleines Dörfchen außerhalb von Teltow Fläming  und was mich dort erwartete war der Horror schlechthin.

Es waren ca. 45 Katzen und zwei Kaninchen, alles verdreckt und die Katzen in einem verwahrlosten und grauenhaften Gesundheitszustand. 80 % hatte starken Katzenschnupfen, andere Tumore und alle waren mit Ungeziefer befallen. 3 Katzenbabys waren bereits tot, die anderen 3 ca. 10 Tage alten Kitten, waren voller Flöhe und die Augen mit Eiter verkleistert. Alle Katzen, die ich mir anschaute hatten mit dem Dasein, welches sie ertragen mussten abgeschlossen. So etwas hatte ich noch nie gesehen, Katzen mit leerem Blick, die jeglichen Lebenswillen verloren hatten und nur noch dahinvegetierten, es war grausam!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich habe sofort das Veterinäramt in Brandenburg verständigt und innerhalb von einer Stunde waren die zwei Amtstierärzte vor Ort. Sie dokumentierten das Elend und riefen sofort weitere Tierärzte sowie das benachbarte Tierheim an, denn es wurden alle Tiere vom Amt beschlagnahmt und der Halterin ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen. 

Dies hier war ein Fall von Animal Hording mit totaler Verwahrlosung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Innerhalb von 4 Stunden hatte das Amt das Haus geräumt. Es mussten leider 8 Katzen eingeschläfert werden, weil sie nicht mehr zu retten waren, der Rest kam ins Tierheim und wurde vor Ort noch von den Tierärzten medizinisch versorgt.

Mir als Päppelstation wurden die Mutter mit den Kitten anvertraut und eine weitere Kätzin mit einem 10 Wochen alten Welpen. Ich bin mit den 6 mir anvertrauten Katzen auch gleich zum Tierarzt gefahren, Antibiotika, Felisirin und Augentropfen, sowie Ungezieferbehandlung.

Zusammengefasst waren es dann 50 Katzen und 2 Kaninchen, die über Monate oder Jahre, sich unkontrolliert vermehrten und nicht ausreichend versorgt wurden.

Im Tierheim Brandenburg erholen sich die Tiere und genießen den Luxus ein eigenes Klo und Bett zu haben. Der Lebenswille kehrt zurück.

Die Mutterkatze hat bei mir ein großes Bett für sich und ihren Nachwuchs bekommen und will es gar nicht mehr verlassen. Nur mal kurz aufs Klo und was essen und husch husch zurück ins weiche Bett. 

Der kleine 10 Wochen alte Kater hat das Spielzeug entdeckt und tobt glücklich wie alle Welpen in seinem Alter durchs Quarantänezimmer. Seine Mama hat klare Augen und schmust mich in Grund und Boden, kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen.

Die Medizin hat angeschlagen und die Äuglein der Winzlinge sind wieder frei und auch der eitrige Schnupfen geht wieder.

Nur die Mama muss erst noch richtig zu Kräften kommen, sie ist schon mindestens 6-7 Jahre alt und hat nicht mehr genug Milch für ihre Kitten.

Aber das ist kein Problem, ich füttere Aufzuchtsmilch zu und entlaste sie. 

 

                    

 

 

 

 

 

 

 

 

Schlussendlich kann ich nur danke sagen. An Hannes, dass er mich sofort informierte und an das Veterinäramt in Brandenburg, das sie sofort kamen und das Leid beendeten.

Das war für den größten Teil der Tiere RETTUNG IN LETZTER SEKUNDE!

Und zum Schluss eine Bitte. Wenn man irgendwo etwas sieht, was einem nicht normal erscheint, dann bitte reagieren, auch wenn es die Freunde oder die Bekannten sind. Viele sind mit der Situation überfordert und sehen nicht mehr, dass sie Hilfe brauchen